BIOGRAPHIE

1928 – 2011

1928 27.10. geboren in Bielefeld
1944‑45 Von Januar 1944 bis Kriegsende Luftwaffenhelfer bei der leichten Flak.
1949‑54 Studium an der Technischen Hochschule Hannover: Elektrotechnik, Fertigungstechnik, Wirtschaftswissenschaften; Abschluss als Dipl.‑Ing.
1954‑64 Mit einigen Unterbrechungen freier Industrieberater in der papierverarbeitenden Industrie: Automatisierungsprojekte (z.B. Einrichtung der ersten deutschen automatischen Buchbindestraße für die Firma Dohse & Sohn in Bielefeld).
1957 Promotion zum Dr.‑Ing.
1958‑60 Zweitstudium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität in München. Im Seminar bei Professor Hans Sedlmayr Begegnung mit der Philosophiestudentin Waltraud Schmidt, geb. 1937 in Nürnberg.
Bekanntschaft mit dem Tiefenpsychologen Rolf Thiede, der ihn in die Gedankenwelt von C. G. Jung und in die chinesische Philosophie (Laotse, Tao, I‑Ging) einführt.
1959 Heiratet Waltraud Schmidt, die die wichtigste Begleiterin und Unterstützerin seiner Kunst wird. Vier Töchter.
1960 Schlüsselerlebnis im Zug von München nach Bielefeld: Bei bestimmten Fahrgeräuschen des Zuges Visionen stark farbiger Bilder (eidetische Bilder), bei Wiederkehr eines Geräuschs Wiederkehr des dazugehörigen Bildes. Augenblicklicher Entschluss: »Ich werde Künstler«.
Übersiedlung nach Bielefeld.
Zunächst Verwendung von gefundenen Teilen (z.B. auf Schrottplätzen) zu Skulpturen aus Stahl und Gummi. Kurz darauf großformatige, intensivfarbige Ölbilder.
1961 Pachtet einen 200 Jahre alten Bauernhof in Holterdorf und erwirbt diesen zwei Jahre später. Atelier im Dachgeschoss.
1962 Gleichzeitige Arbeit als Künstler und Ingenieur: In dieser Zeit die ersten, zum Teil sehr großen Ölbilder auf Leinwand oder Holztafeln.
Projektierung und Realisierung einer automatischen Buchbindestraße für den Bertelsmann Verlag in Gütersloh.
Weitere Ölbilder sowie großformatige farbige Holzscheibenplastiken.
1961‑64 Winteraufenthalte in einer zweiten Werkstatt in Locarno (Schweiz).
1963 Speise ging von dem Fresser und Süßigkeit von dem Starken, das größte farbige Ölbild des Künstlers Höhe 355 cm, Breite 460 cm).
1963‑64 Die erste Serie von Holzfiguren (Öl auf Sperrholz), die frei vor der Wand schweben und besondere Licht‑ und Schatteneffekte erzeugen.
Winteraufenthalte in einem gemieteten Atelier in der Altstadt von Locarno.
Geistiger Austausch mit Literaten (Walter Mehring) und Künstlern (Julius Bissier).
1965 Niederlassung in Holterdorf.
Einrichtung einer Gobelinwerkstatt mit Unterstützung von Hans‑Jürgen Vogt.
Eine zweite Serie von Holzfiguren.
1966 Erste Gobelins. Bau eines Webstuhls mit einer maximalen Arbeitsbreite von 360 cm. Farbige Garne nach eigenen Angaben von der BASF. Erste Weberin: Waltraud Engelbrecht.
1967 Entwicklung neuer Techniken des Gobelinwebens. Lässt die erste mit diesen Techniken ausgerüstete Maschine bauen.
1968 Entwicklung einer weiteren Maschine für das Gobelinweben. Weitere Gobelins.
1969 Einrichtung einer Garnfärberei, die lichtechte Farben für die eigenen Gobelins herstellt.
Erste graphische Arbeiten: Siebdrucke, Lithographien, Radierungen.
Erste Einzelausstellung mit Katalog in der Kunsthalle Bielefeld.
Erste Stahlplastiken (erste Periode) für den Außenraum.
1972‑73 Auftragsarbeit für das Land Nordrhein‑Westfalen: Aufstellung der farbigen Stahlplastik Der Vogel und der Sohn des Vogels in Bielefeld vor dem damaligen Neubau der Staatlichen Höheren Wirtschaftsfachschule.
1976 Große, farbige Wandskulpturen aus Keramik.
1981‑82 Giebelbemalung und Figurenfachwerk am eigenen Haus in Holterdorf.
Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten Schmidt + Stahr bei mehreren Projekten und Wettbewerben. Entwurf eines Spielhauses für Kinder.
1982‑84 Entwurf und Realisierung eines Privathauses in Werther (Westf.) bei Gütersloh.
1984 Erste kleinere Stahlplastiken für den Innenraum.
Erste Holzskulpturen aus Marinesperrholz.
Erste Stahlplastiken (zweite Period) für den Außenraum. Aufstellung im Gelände um das eigene Haus. Zwei Tanzende Berserker an der Zufahrt zum Haus.
1987 Einzelausstellung mit Katalog in der Galerie Bernheim‑Jeune in Paris.
1987‑93 Kleine Tischplastiken und Schmuckstücke aus Edelmetall (Silber, Gold), Broschen, Ketten und Ohranhänger.
1996 Nach einem Kaufvertrag aus dem Jahr 1992 wird die Stahlplastik Die Lektion, I, in der Gemeinde Melle‑Neuenkirchen errichtet.
Einzelausstellung in Osnabrück.
1997 Aufstellung der Zwei Tanzenden Berserker in Hamburg am »Altonaer Balkon«, bevor sie 2006 den Weg in den Skulpturenpark in Frankreich finden.
1998 Beginn der letzten großen Schaffensperiode: Konzentration auf die monumentalen, teilweise farbigen Skulpturen für den Außenraum. Suche nach einem geeigneten Gelände für einen Skulpturenpark.
2001 Erwerb des Château des Fougis bei Thionne.
2001‑11 Mit seinem Schwiegersohn João de Abreu Vares als architektonischem Berater richtet der Künstler den Skulpturenpark Erich Engelbrecht auf dem Gelände des Château des Fougis ein.
Der Skulpturenpark wird in die offizielle Liste der Sehenswürdigkeiten der Auvergne aufgenommen.
2004‑10 Aufbau einer Ausstellung früherer Werke von Engelbrecht aus der Sammlung seiner Frau in den Galerien und Salons des Châteaus.
2011 Erich Engelbrecht stirbt am 22.7. in einem Krankenhaus in Vichy. Seine Urne wird im Park des Château des Fougis beigesetzt.